Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

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Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

Gerresheimer-Aktie: Großbank zieht sich zurück

Vorspann: Die Turbulenzen beim Düsseldorfer Verpackungsspezialisten Gerresheimer reißen nicht ab. Kurz vor Jahresende sorgt eine Stimmrechtsmitteilung von BNP Paribas für Aufsehen: Die französische Großbank hat ihren gemeldeten Aktienanteil praktisch auf null gesetzt. In einem Umfeld, das bereits von Gewinnwarnungen und behördlichen Prüfungen geprägt ist, sendet dieses Signal...

Veröffentlichungsdatum: 20. Dezember 2025, 23:57 Uhr

Schlagwörter: Finanzen, Investitionen, Wirtschaft, Börse

Artikeltext: Der angeschlagene Pharma-Verpacker Gerresheimer hat in diesem Jahr einen Kurssturz von über 61 Prozent erlebt. Die Aktie notiert derzeit bei 27,16 Euro – ein steiler Fall vom 52-Wochen-Hoch von 82,00 Euro. Unterdessen hat BNP Paribas ihren Stimmrechtsanteil am Unternehmen auf null reduziert, was eine deutliche Veränderung in der Eigentümerstruktur signalisiert.

Die Probleme von Gerresheimer haben sich 2025 weiter verschärft. Das Unternehmen gab drei Gewinnwarnungen heraus und prognostiziert einen organischen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent. Besonders schwach performen die Sparten Kosmetikverpackungen und orale Medikamentenverpackungen, die die Gesamtleistung belasten. Trotz dieser Herausforderungen peilt das Unternehmen in diesem Jahr weiterhin 200 Millionen Euro Umsatz im GLP-1-Medikamentensektor an.

Um die Finanzen zu stabilisieren, plant Gerresheimer, das Geschäft mit geformtem Glas auszugliedern und möglicherweise zu verkaufen. Der kommissarische Vorstandsvorsitzende Uwe Röhrhoff treibt eine umfassende strategische Neuausrichtung des Unternehmensportfolios voran. Die Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund regulatorischer Untersuchungen: Die BaFin, Deutschlands Finanzaufsicht, prüft mögliche Verstöße gegen Bilanzierungsvorschriften. Das Vertrauen der Anleger ist zusammengestürzt, die Aktie handelt nur noch bei einem Bruchteil ihres Höchststands. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 17,7, was auf eine kurzfristige Überverkauft-Situation hindeuten könnte. BNP Paribas hat unterdessen ihre Beteiligungsstruktur umgestaltet, die Stimmrechte an einen Dritten übertragen, aber das wirtschaftliche Interesse behalten. Dieser in der französischen Unternehmensführung gängige Schritt hat ihren gemeldeten Anteil von 5,54 auf null Prozent reduziert.

Die Gerresheimer-Aktie steht derzeit bei 27,16 Euro, nach 82,00 Euro zu Jahresbeginn. Mit Umstrukturierungsmaßnahmen wie Vermögensverkäufen und Portfolioanpassungen versucht das Unternehmen, Stabilität zurückzugewinnen. Doch regulatorische Ermittlungen und die schwache Performance einzelner Sparten belasten weiterhin die Aussichten.