"Cowboys sollen ihre Gefühle nicht zeigen, aber sie waren vor mir verletzlich" - Dokumentarfotograf Alex Bex über "Memories of Dust"

"Cowboys sollen ihre Gefühle nicht zeigen, aber sie waren vor mir verletzlich" - Dokumentarfotograf Alex Bex über "Memories of Dust"
„Cowboys sollen keine Gefühle zeigen – doch vor mir waren sie verletzlich“ – Dokumentarfotograf Alex Bex über Erinnerungen an Staub
Der Finalist der Sony World Photography Awards 2025 in der Kategorie Professionals spricht über sein Langzeitprojekt, das Männlichkeit in der westlichen Kultur untersucht
27. September 2025, 21:18 Uhr
Der in Berlin ansässige Fotograf Alex Bex hat drei Jahre lang Texas-Cowboys für sein Projekt Erinnerungen an Staub dokumentiert. Die Arbeit hinterfragt traditionelle Männlichkeitsbilder in einer sich rasant wandelnden Welt. Seine eindrucksvollen Aufnahmen – darunter ein Porträt eines rothaarigen Jungen – wurden kürzlich bei den Sony World Photography Awards 2025 ausgezeichnet.
Die Serie belegte zudem den dritten Platz in der Kategorie Dokumentarfotografie des Wettbewerbs. Ein ausführliches Interview mit Bex erscheint in der Oktoberausgabe 2025 des Magazins Digital Camera World.
Bex’ Weg zur Dokumentarfotografie begann nach Jahren als Pressefotograf in der Musikbranche. Prägend waren der Einfluss seines Vaters sowie Reisen mit marginalisierten Gemeinschaften, die seinen künstlerischen Ansatz formten. Diese Erfahrungen mündeten in Erinnerungen an Staub – eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Spannungen zwischen traditionellen Cowboy-Idealen und modernen Perspektiven.
Das Projekt war nicht ohne Hindernisse. Technische Herausforderungen traten während der Produktion auf, doch Bex nannte nie seine genaue Ausrüstung. Statt auf Equipment setzte er auf Authentizität und Einfühlungsvermögen im Erzählprozess. Die Fähigkeit, Verletzlichkeit einzufangen, bevor der Auslöser gedrückt wird, wurde zum Kern seiner Methode. Sein Rat an angehende Dokumentarfotografen ist klar: Echte Verbindungen und starke visuelle Erzählungen stehen im Mittelpunkt. Stereotype und ihr Wandel bleiben zentrale Themen seines Schaffens – ein Spiegel seiner Faszination für Männlichkeit in der westlichen Kultur, insbesondere ihrer Darstellung im Film.
Erinnerungen an Staub hat Bex größere Aufmerksamkeit eingebracht: Eines seiner Bilder ist Teil der Marketingkampagne der Sony Awards 2025. Die Auseinandersetzung mit Identität und Tradition findet weiterhin Resonanz. Sein Ansatz – geprägt von Empathie und visueller Ehrlichkeit – setzt Maßstäbe für dokumentarisches Storytelling.

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