Veraltete Signale bremsen Güterverkehr zwischen Niederlande und Deutschland aus

Admin User
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Ein überfüllter Bahnsteig mit mehreren Zügen auf den Gleisen und vielen Menschen darauf.

Veraltete Signale bremsen Güterverkehr zwischen Niederlande und Deutschland aus

Güterzüge auf der Strecke von den Niederlanden nach Deutschland kämpfen noch immer mit veralteten Signalsystemen – trotz der europäischen Modernisierungsbemühungen. Der niederländische Lokomotivführer Hans Blom erlebte diese technologische Kluft kürzlich hautnah, als er einen 700 Meter langen Zug mit 50 Containern über die Grenze steuerte. Seine Fahrt verdeutlichte den eklatanten Unterschied zwischen den Bahnsystemen der beiden Länder.

Bloms Route begann in der niederländischen Region Betuwe, einer hochmodernen Güterverkehrsachse ohne Bahnhöfe oder Bahnübergänge. Hier regelt das Europäische Zugsicherungssystem (ETCS) die Geschwindigkeiten und bremst Züge automatisch – gesteuert über Funksignale und streckenseitige Transponder. Das System ermöglicht einen reibungsloseren, stärker automatisierten Betrieb.

Doch kaum hatte der Zug die deutsche Grenze überquert, musste Blom von digitalen Signalen auf herkömmliche Lichtsignale am Gleis umstellen. Deutschlands zögerliche Einführung von ETCS zeigt sich darin, dass bis Ende 2024 erst 500 Kilometer – etwa 1,5 Prozent des Netzes – damit ausgerüstet waren. Selbst bis Ende 2025 werden nur 683 Kilometer betriebsbereit sein – ein deutlicher Rückstand im Vergleich zum niederländischen Netz.

Die Verzögerungen sind laut Deutsche Bahn und Bundesverkehrsministerium auf jahrelange Unterfinanzierung und nicht abgerufene Mittel für die Digitalisierung der Schieneninfrastruktur zurückzuführen. Die marode Infrastruktur zwang die Bahn zudem, ihre Pläne für eine flächendeckende ETCS-Einführung während laufender Sanierungen zurückzufahren. Bloms Fahrt wurde zusätzlich durch spontane Umleitungen und Baustellen erschwert, teilweise ausgelöst durch kurzfristig gemeldete Schäden.

ETCS sollte eigentlich den Bahnverkehr in Europa vereinheitlichen. Doch in Deutschland müssen Lokführer wie Blom weiterhin auf veraltete Systeme zurückgreifen – mit Folgen für den grenzüberschreitenden Güter- und Personenverkehr.

Die begrenzte ETCS-Abdeckung in Deutschland zwingt Fahrer, sich während der Fahrt umzustellen, was grenzüberschreitende Reisen zusätzlich verkompliziert. Angesichts von Finanzierungslücken und überalterter Infrastruktur wird eine vollständige Modernisierung noch Jahre auf sich warten lassen. Bis dahin werden Züge wie der von Blom weiter die Lücke zwischen digitaler und analoger Bahninfrastruktur überbrücken müssen.

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