Geisterdörfer am Rhein: Wie aus Braunkohle-Opfern Zukunftsorten werden sollen

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Eine Luftaufnahme eines Dorfes mit Bäumen und kleinen Holzhäusern im Vordergrund, eine kleine Straße in der Mitte und viele Bäume im Hintergrund.

Verkaufsstart für Häuser aus Geisterdörfern - Geisterdörfer am Rhein: Wie aus Braunkohle-Opfern Zukunftsorten werden sollen

Fünf Dörfer, die einst dem Braunkohletagebau Garzweiler zum Opfer fallen sollten, erhalten nun eine zweite Chance. Der Verkauf der leerstehenden Häuser hat offiziell begonnen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg ihrer Wiederbelebung. Bauministerin Ina Scharrenbach bezeichnete den Schritt als "Wendepunkt" für die verlassenen Siedlungen.

Die Orte Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath wurden verschont, nachdem Deutschland seine Pläne für den Ausstieg aus der Braunkohle angepasst hatte. Bis 2022 hatten die meisten Anwohner ihre Immobilien bereits verkauft, zurück blieben verwaiste Straßen und Gebäude. Der Energiekonzern RWE Power, dem über 500 Objekte in der Region gehören, will diese nun veräußern.

Die ersten 25 Immobilien – darunter Backsteinhäuser, Nachkriegseinfamilienhäuser und historische Bauernhöfe – sollen in Kürze auf Immobilienportalen wie Immowelt, Immonet und Immobilien Scout 24 erscheinen. Ehemalige Besitzer oder deren Nachfahren hatten zunächst die Möglichkeit, ihre früheren Häuser zurückzukaufen, doch das Interesse hielt sich in Grenzen. Nur zehn führen noch ernsthafte Gespräche, und bisher wurde lediglich ein einziges Objekt zurückerworben.

Die Stadt Erkelenz treibt die Umwandlung der Geisterdörfer in "Zukunftsdörfer" voran. Jeder kann hier nun ein Haus erwerben, und in den kommenden Jahren sollen weitere Objekte auf den Markt kommen. Bisher haben sich jedoch weder konkrete Käufer noch Organisationen öffentlich für die Angebote interessiert gezeigt.

Der Verkauf der Häuser eröffnet ein neues Kapitel für Dörfer, die einst der Abrissbirne zum Opfer fallen sollten. Da nur wenige ehemalige Bewohner zurückkehren, liegt der Fokus nun darauf, neue Käufer zu gewinnen. Ob das Vorhaben gelingt, hängt davon ab, ob sich Interessenten finden, die bereit sind, diese Gemeinschaften wiederaufzubauen.