Wellyou-Kampagne mit nackten Slogans löst Sexismus-Debatte aus

Wellyou-Kampagne mit nackten Slogans löst Sexismus-Debatte aus

Eine neue Werbekampagne des Fitnessstudio-Betreibers Wellyou sorgt für Aufsehen. Die Kampagne zeigt nackte, durchtrainierte Menschen beim Sport – mit provokanten Slogans. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, Frauen zu sexualisieren und Körper zu objektivieren. Die Kampagne präsentiert Bilder von nackten Personen beim Training, wobei die Genitalien diskret abgedeckt sind. Doch Sprüche wie "Halt’s Maul, heb den Hintern, spreiz die Beine" für Frauen oder "Bis du endlich den größten hast" für Männer haben für Empörung gesorgt. Wellyou hat bisher nur minimal reagiert – etwa mit einem Popcorn-Emoji als Reaktion auf die Kritik. In Bremen, wo die Kampagne besonders präsent ist, registrieren Behörden ein wachsendes Bewusstsein für Sexismus. Seit 2017, als die Beschwerdestelle eingerichtet wurde, ist die Zahl sexistischer Plakate zurückgegangen. Bürger können anstößige Werbung bei der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten melden, die dann die Entfernung anordnen kann. Zu Wellyous Kampagne äußerte sich die Behörde bisher jedoch nicht. Der Deutsche Werberat hat bereits Dutzende Beschwerden erhalten – eine ungewöhnlich hohe Zahl. Er stuft die Kampagne als sexistisch ein. Wellyou weist sexuelle Absichten zurück und betont, es gehe darum, Trainingserfolge wie Kraft und Selbstbewusstsein zu zeigen. Die Werbeaktion von Wellyou hat heftige Reaktionen ausgelöst. Während Bremer Behörden ein gestiegenes Problembewusstsein für Sexismus beobachten, bleibt abzuwarten, wie die Kampagne das öffentliche Empfinden langfristig prägt. Der Werberat geht davon aus, dass öffentliche Rügen meist zu Verhaltensänderungen bei Werbetreibenden führen.