Schleuser-Skandal in Solingen: Ex-Oberbürgermeister und Stellvertreter unter Verdacht

Admin User
2 Min.
Eine Luftansicht einer Stadt mit Gebäuden, Türmen, Kraftfahrzeugen, Werbetafeln, Schildern, Straßen, Bäumen, Straßenlaternen, Menschen, Absperrgittern und Informationsschildern unter einem klaren Himmel.

Schleuser-Skandal in Solingen: Ex-Oberbürgermeister und Stellvertreter unter Verdacht

Zwei hochrangige Beamte in Solingen stehen im Zusammenhang mit einem Schleuser-Skandal unter Untersuchung. Der ehemalige Oberbürgermeister Tim Kurzbach und sein Stellvertreter Jan Welzel sehen sich getrennten strafrechtlichen und disziplinarischen Ermittlungen gegenüber. Die Vorwürfe beziehen sich auf Vorgänge während Kurzbachs Amtszeit, die in diesem Jahr endete.

Die Christlich Demokratische Union (CDU) hat Bedenken hinsichtlich der Entscheidungen geäußert, die unter der Verwaltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) getroffen wurden. Die Behörden prüfen nun, ob Verfahrensmängel es ermöglichten, dass Unregelmäßigkeiten unentdeckt blieben.

Jan Welzel, der stellvertretende Oberbürgermeister Solingens, wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf vorläufig vom Dienst suspendiert. Dieser Schritt folgt einer laufenden strafrechtlichen Untersuchung im Zusammenhang mit einem Vorfall aus dem Jahr 2019. Damals hatte die Bundespolizei eine Warnung ausgesprochen, und eine interne Anweisung soll angeblich ignoriert worden sein.

Welzel betont, er habe vollständig mit den Ermittlern kooperiert und ihnen detaillierte Unterlagen zur Verfügung gestellt. Bisher wurden keine Anklagen erhoben, und er hat Anspruch auf die Unschuldsvermutung. Parallel zum Strafverfahren läuft ein separates Disziplinarverfahren.

Auch der ehemalige Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der die Stadt bis 2024 führte, steht unter Beobachtung. Die CDU hinterfragt eine während seiner Amtszeit in Auftrag gegebene Compliance-Prüfung und wirft vor, diese habe Fehlverhalten weder erkannt noch verhindert. Kurzbach, Mitglied der SPD, ist nun einer der Beschuldigten in den umfassenderen Ermittlungen zum Schleuser-Skandal.

Um die Handlungsfähigkeit der Stadtverwaltung zu gewährleisten, wurden die Aufgaben vorübergehend unter anderen Führungskräften neu verteilt. Die CDU fordert vollständige Transparenz und ein gemeinsames Vorgehen bei der Aufklärung der Vorwürfe.

Beide Ermittlungen sind noch im Gange; die Behörden prüfen, ob Versäumnisse im Verfahren oder vorsätzliche Handlungen das mutmaßliche Fehlverhalten ermöglicht haben. Die Ergebnisse könnten weitreichende Folgen für die politische Führung und die Verwaltungspraxis in Solingen haben.

Die Untersuchungen gegen Kurzbach und Welzel dauern an, bisher wurden gegen keinen der beiden Beamten formelle Anklagen erhoben. Die Stadtverwaltung Solingens hat ihre Führungsstruktur angepasst, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Der Druck der CDU auf mehr Transparenz deutet darauf hin, dass die Ermittlungen noch einige Zeit ein zentrales Thema in der lokalen Politik bleiben werden.