NRW rettet sechs Braunkohledörfer mit Millioneninvestitionen für neuen Aufbruch

Admin User
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Ein Wohngebiet mit Häusern, Bäumen, Pflanzen, trockenem Gras und mehreren Pfählen.

NRW rettet sechs Braunkohledörfer mit Millioneninvestitionen für neuen Aufbruch

Millionen für gerettete Braunkohledörfer

Sechs Dörfer im rheinischen Braunkohlerevier vor dem Abriss bewahrt – NRW-Bauministerin Scharrenbach übergibt Fördermittel

  1. November 2025, 19:15 Uhr

Sechs Dörfer in der Nähe der deutschen Braunkohletagebaue Hambach und Garzweiler sind vor der Zerstörung gerettet worden. Das Land Nordrhein-Westfalen investiert nun Millionen, um die Gemeinden nach dem beschlossenen Kohleausstieg wiederzubeleben. Am Montag besuchte Bauministerin Ina Scharrenbach die Region, um neue Fördergelder für Infrastrukturprojekte und Gemeinschaftseinrichtungen bekannt zu geben.

Die Rettung der Dörfer geht auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 2022 zwischen der Bundesregierung, den Landesbehörden und dem Energiekonzern RWE zurück. Dieses Abkommen beschleunigte den Ausstieg Nordrhein-Westfalens aus der Braunkohle und bewahrte mehrere Ortschaften vor der Devastierung.

Im Rahmen eines "Zukunftstags" überreichte Scharrenbach in der Herz-Jesu-Kirche in Kuckum einen Förderbescheid über 14,3 Millionen Euro. Das Geld fließt in die Modernisierung von Straßen, Kanälen und weiterer vernachlässigter Infrastruktur in fünf Dörfern des Kreises Erkelenz. Die Stadt Erkelenz selbst rechnet mit insgesamt rund 170 Millionen Euro für ihre erhaltenen Ortsteile.

In Merzenich sind 60 Millionen Euro für den Ortsteil Morschenich – mittlerweile in Bürgewald umbenannt – vorgesehen. Priorität hat dort der Wiederaufbau der historischen Kirche. In Menden hingegen soll aus einem ehemaligen Kindergarten in Keyenberg ein Dorfgemeinschaftszentrum entstehen. Ehemalige Bewohner erhalten zudem die Möglichkeit, ihre alten Häuser zurückzukaufen, während Ortsansässige und Städter später Eigentum in den geretteten Dörfern erwerben können.

Die Fördergelder dienen der Wiederherstellung grundlegender Versorgungsleistungen und Begegnungsstätten in Ortschaften, die einst durch den Tagebau bedroht waren. Ehemalige Einwohner und lokale Arbeitskräfte sollen bald die Chance erhalten, in die wiederbelebten Gebiete zurückzukehren oder dort neu anzusiedeln. Die Investitionen markieren einen Wandel – weg von der Kohleabhängigkeit, hin zu einem nachhaltigen Wiederaufbau der Gemeinschaften.