Neue Wolfsjagd-Regeln: Warum Gloria in NRW alles veränderte

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Neue Wolfsjagd-Regeln: Warum Gloria in NRW alles veränderte

Lockere Wolfsjagd: Was Umweltschützer und Schafzüchter sagen

Bundesregierung lockert Wolfsabschuss: Neue Regeln wegen Gloria und Co. – wie NRW-Schäfer und Naturschützer reagieren

  1. Dezember 2025, 14:43 Uhr

Die Bundesregierung hat die Vorschriften für den Abschuss von Wölfen gelockert, nachdem es wiederholt zu Angriffen auf Nutztiere gekommen ist. Ein jüngster Vorfall mit einer Wölfin namens Gloria in Nordrhein-Westfalen hat die Behörden zum Handeln veranlasst. Die neuen Regelungen ermöglichen es, Wölfe, die eine Gefahr für Landwirtschaftsbetriebe darstellen, leichter zu entfernen – selbst wenn Schutzmaßnahmen wie Zäune vorhanden sind.

Im August 2024 hatte Gloria auf einem Hof in Hünxe zwei Schafe gerissen, darunter ein trächtiges Muttertier. Der Angriff erfolgte trotz vorhandener Schutzumzäunung. Bei einem anderen Vorfall verletzte sie ein Schaf schwer, indem sie dessen Bauch aufriss, ohne jedoch den typischen tödlichen Kehlbiss auszuführen.

Das Bundeskabinett hat Wölfe nun im Jagdrecht neu eingestuft. Dadurch können Bundesländer Wölfe bejagen, die eine Bedrohung für Nutztiere darstellen – selbst wenn sie nicht auf frischer Tat ertappt werden. Zudem können die Länder ein „Populationsmanagement“ einführen, falls die Wolfszahlen stabil bleiben.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die Entscheidung. Er schlägt vor, zwischen Juni und Oktober 40 Prozent des jährlichen Zuwachses an Jungwölfen zu bejagen. Die Naturschutzorganisation NABU hingegen plädiert für besseren Herdenschutz statt Abschuss. Sie warnt, dass die Bejagung Rudelstrukturen zerstören und zu mehr Angriffen führen könnte.

Finanzielle Hilfen für Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde bleiben auch unter den neuen Regelungen bestehen. Sachsen-Anhalt, wo seit 2015 die meisten Wolfsrudel leben, wird voraussichtlich eines der ersten Bundesländer sein, das die Änderungen umsetzt.

Schäfer und Naturschützer in Nordrhein-Westfalen passen sich nun an die neue Politik an. Manche begrüßen den strengeren Kurs, andere befürchten, dass er die Konflikte zwischen Wölfen und Landwirten weiter verschärfen könnte.

Die überarbeiteten Vorschriften zielen darauf ab, die Verluste an Nutztieren durch Wölfe zu verringern. Bundesländer können nun schneller gegen Problemtiere wie Gloria vorgehen. Doch die Debatte bleibt: Wird sich langfristig die Bejagung oder der bessere Schutz als wirksamer erweisen?